Noch Fragen?

Die Hauptaspekte rund um das Thema „werde Bauingenieur“ sind durch die Antworten auf der Startseite bereits abgedeckt. Auf dieser Seite stehen hauptsächlich Informationen, die über Studieninhalte hinausgehen und die sich im weitesten Sinne mit dem Berufsbeginn beschäftigen.

Ausbildung / Studium

Gibt es einführende Literatur ins Bauingenieurstudium?

Grundlegende Werke über das ganze Spektrum des Bauingenieurstudiums gibt es nicht – sieht man einmal von Formelsammlungen ab. Es werden so viele verschiedene Aspekte in dem Studium angesprochen, dass ein Buch nicht ausreichen würde, um alles abzudecken. Es gibt aber einige biographische Bücher über Bauingenieure, so z.B.

  • In die Zukunft gebaut (U. Pfammatter, Prestel Verlag)
  • Bauingenieure und ihr Werk (K. Stiglat, Verlag Ernst & Sohn)
  • Die Geschichte der Bauingenieurkunst (H. Straub, Verlag Birkhäuser)

Diese Werke sind vergleichsweise teuer. Sie bereiten nicht direkt auf das Studium vor, aber sie geben einen guten Überblick über die Arbeit von Bauingenieuren.

Weitere Informationen zum Beruf Bauingenieur sind bei den Fakultäten und Fachbereichen Bauingenieurwesen sowie in unregelmäßigen Abständen bei Berufswahlmagazinen (so z. B. das im Handelsblatt-Verlag erscheinende „Karriere-Magazin“ oder der im Transmedia-Verlag erscheinende „Karriereführer Bauingenieure“) erhältlich. Bauingenieurthemen greifen auch die wöchentlich erscheinenden „VDI-Nachrichten“ auf. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Fachzeitschriften für Bauingenieure, die auch in Hochschulbibliotheken ausliegen.

Praktikum: Was muss man beachten?

Fragen zur Form und zu den Modalitäten für ein Praktikum lassen sich nicht generell beantworten. Denn grundsätzlich legt jede Hochschule selbst fest, welche Anforderungen sie an das Praktikum stellt. Wer es genau wissen will, sollte sich bereits vor dem Studium an die Hochschule seiner Wahl wenden. Ansprechpartner an der Hochschule wären das Dekanat für Bauingenieurwesen, der Studiendekan Bauingenieurwesen oder das Praktikantenamt. Die Anschriften der Hochschulen stehen hier.

In der Regel ist beim Bauingenieur ein Praktikum vor dem Studium („Vorpraktikum“) sowie ein weiteres Praktikum während des Studiums („Ingenieurpraktikum“) vorgesehen. Ob das Vorpraktikum in einem Stück („en bloc“) oder in Teilabschnitten absolviert werden kann, bestimmt die Hochschule.

In der Regel umfasst das „Vorpraktikum“ Arbeiten auf einer Baustelle, um das richtige „Baustellenleben“ kennenzulernen, bevor man den Beruf ergreift. Eine reine Bürotätigkeit wird nur bedingt anerkannt und sollte daher mit der Hochschule abgesprochen sein. Während des Praktikums ist ein Praktikantenbericht (eine Art Tagebuch über die tägliche Arbeit und den Bezug zur Baustelle) zu verfassen, der vom Unternehmen bestätigt werden muss (Stempel, Unterschrift).

Es gibt bislang keine zentrale Stelle, die Praktikumsplätze für Bauingenieure vermittelt. Unsere Empfehlung: Bauunternehmen und Ingenieurbüros in der eigenen Region suchen und kontaktieren.

Das ist gleichzeitig eine gute Übung für den späteren Berufseintritt. Ein Praktikum entwickelt sich möglicherweise zur Daueranstellung. Entsprechend seriös sollte die persönliche Vorstellung ablaufen. Es ist zu beachten, dass jede Hochschule die Praktikumsanforderungen selbst festlegt. Es sollte deshalb sichergestellt sein, dass das Praktikum auch anerkannt wird.

Wie wichtig ist Mathematik im Bauingenieurstudium?

Bei den universitären Studiengängen Bauingenieurwesen zählen die Fächer „Höhere Mathematik“ und weitere mathematisch orientierte Fächer zum Pflichtprogramm des Bauingenieurs. Die Fachhochschulstudiengänge enthalten ebenfalls Mathematikvorlesungen. Es ist also von Vorteil, einige technische Fächer im Abitur (Mathematik und Physik) belegt zu haben, um besser den Einstieg in das technische Ingenieurstudium zu finden. Einige Studierende des Bauingenieurwesens scheitern an den Fächern Mathematik und Technische Mechanik.

Welche Bedeutung hat die Abschlussnote im Bauingenieurstudium?

Eine „Noten-Untergrenze“ gibt es de facto nicht. Die Note ist nur ein Auswahlkriterium bei der späteren Einstellung. Daneben zählen Kompetenzen, die sich Studierende außerhalb der Hochschule angeeignet haben. Dies betrifft nicht nur fachliche Kompetenz und Fachpraktika, sondern auch Qualitäten wie Teamfähigkeit, Führungserfahrung oder betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Die Note wird – beim erfolgreichen Nachweis entsprechender „Soft-Skills“ – zum nachrangigen Einstellungskriterium

Ist ein internationales Bau-Studium oder ein Auslandssemester sinnvoll?

Grundsätzlich sind internationale Erfahrungen immer ein Vorteil, weil sie den Horizont erweitern und Erfahrungen bringen, die in verschiedenen Situationen hilfreich sein können. Und: Eine Fremdsprache lernt man am besten dort, wo sie auch gesprochen wird.

Ob internationale Erfahrung auch für eine spätere Tätigkeit im Ausland hilfreich ist, hängt vom Tätigkeitsbereich des Unternehmens ab. Ein zunehmender Anteil der Tätigkeit deutscher Bauunternehmen im Ausland wird mit lokalen Mitarbeitern umgesetzt. Deutsche Spezialisten werden aber nach wie vor auch vor Ort im Ausland eingesetzt. Wenn Sie im Ausland arbeiten möchten, so sind internationale Abschlüsse nicht zwingend erforderlich, gute Sprachkenntnisse aber sehr wohl.

Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es während des Studiums?

Eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kann beim Studentenwerk der besuchten Hochschule beziehungsweise bei der Hochschule selbst beantragt werden.

Arbeitsmarkt

Kann ich als Bauingenieur Beruf und Familie in Einklang bringen?

Wie in anderen Berufssparten auch, ist das abhängig von den Einsatzgebieten. Manche Bauingenieure sind viel unterwegs auf verschiedenen Baustellen, während andere ortsgebunden arbeiten. Grundsätzlich sind die Unternehmen im Bauwesen im selben Maße wie die Unternehmen anderer Sparten bemüht, familienfreundliche Modelle anzubieten.

Werden ausländische Abschlüsse in Deutschland anerkannt?

Ob und in welchem Umfang ausländische Studienabschlüsse in Deutschland anerkannt werden, hängt vom Tätigkeitsgebiet ab. Eine Arbeit als „bauvorlageberechtigter“ Planer setzt – je nach Bundesland – eine Mindeststudiendauer voraus, die im jeweiligen Ingenieurgesetz (bzw. der Musterbauordnung) des Bundeslandes festgelegt wird. In der Regel sind dies sechs Semester Studienzeit, gegebenenfalls zuzüglich Berufspraxis, die anerkannt werden muss. Weitere Informationen sind über die Bundesingenieurkammer www.bingk.de erhältlich.

Eine Arbeit in einem Bauunternehmen ist an keine Mindestvoraussetzungen gekoppelt. Hier entscheidet das Unternehmen, in welchem Maße Angestellte eingesetzt werden. Vielfach hilft bei der Bewerbung aber eine Anerkennung des ausländischen Studienabschlusses. Informationen hierüber sind unter anabin.kmk.org/ verfügbar.

Die Karrierechancen für ausländische Bauingenieure in deutschen Unternehmen lassen sich schwer abschätzen, da Herkunft, Sprachkenntnisse und Flexibilität hierfür entscheidend sind. Viele Unternehmen suchen z.B. Personal aus Osteuropa, um in den östlichen Nachbarstaaten vor Ort zu arbeiten. Für eine Tätigkeit in Deutschland selbst sind gute Sprachkenntnisse und eine Kenntnis des deutschen Normenwesens sowie der gesetzlichen Regelungen unverzichtbar.

Kann ich mich als Bauingenieur selbstständig machen?

Grundsätzlich können sich Bauingenieure sofort nach erfolgreichem Studienabschluss selbstständig machen. Aber: Es kommt darauf an, in welchem Bereich. Ein Planer muss bauvorlageberechtigt sein, um Pläne zur Genehmigung einreichen zu können. Die Anforderungen an diese Planvorlageberechtigung sind je nach Bundesland unterschiedlich geregelt (in der Regel im Ingenieurgesetz des Landes bzw. der Landesbauordnung). Ein Gespräch mit der zuständigen Ingenieurkammer ist ratsam.